Ayurvedakur in Indien
16.03. - 31.03.2010
Wir flogen mit Etihad von München über Abu Dhabi nach Thiruvananthapuram und erreichten unser Ziel nachts gegen 2:00 Uhr. Anders als bei vielen anderen Ländern empfing uns im Landeanflug kein großes Lichtermeer sondern einige kleine Lichter, die den Anschein machten als ob wir in einer Wohnsiedlung landen wollten und nicht in einer Stadt.
Dort angekommen brachte uns ein Taxi in den ca. 1 ½ Stunden entfernten Ort Varkala. Unser Urlaubsdomizil Krishnatheeram ist eine kleine nette Bungalowanlage. Der erste Bungalow war dann auch die Rezeption, an der wir freundlich empfangen wurden und sogleich unseren Schlüssel bekamen.
Unser Superior-Bungalow war wie folgt ausgestattet:
Doppelbett, Klimaanlage, Ventilator, Fernseher, Kleiderschrank, Licht, DU/WC. Wir sahen zwar in der Nacht das Meer nicht, aber durch die starke Brandung hörten wir es und schliefen bei diesem Klang bald ein.
Am nächsten Morgen nach dem Aufstehen erhielten wir unser Frühstück im Garten.An diesem Tag gab es Buffet. Man konnte wählen zwischen Toast, Pancake, Porridge, Marmelade, Honig, Butter und einem indischen Gericht. Wir bemerkten bald, dass man gut auf sein Essen acht geben musste. Raben haben sich in den Kronen der Palmen schon bereit gemacht um in einem unbeobachteten Moment sich das Frühstück zu stibitzen.
Nach dem Essen hatten wir den ersten Termin bei unserem Ayurveda-Arzt.
Nach einem Einführungsgespräch bekamen wir vier verschiedene Seiten mit Fragen, damit er unser vorherrschendes Dosha bestimmen konnte. Im Anschluß ist jeder von uns mit zwei Mädchen bekannt gemacht worden, die jetzt in den nächsten zwei Wochen die Massagen/Behandlungen an uns durchführen werden. Danach ging es direkt zu unserer ersten zweistündigen Behandlung.
Nachdem man sich entkleidet bekommt man für die Anwendung ein „Leinenhöschen". Zu Beginn wird immer ein kleines Ritual/Gebet für die Götter gesprochen. Danach ging es auch gleich mit einer Kopfmassage weiter, bei der schon mit Öl gearbeitet wird. Im Anschluß legt man sich auf eine Behandlungsliege aus Holz. Nun wird man immer und immer wieder mit warmen Öl übergossen und syncron links und recht von oben nach unten massiert. Das viele Öl läuft so am Körper ab, seitlich in eine Rinne hinein und durch ein Loch in der Liege wieder in eine Schüssel, die dann wieder erwärmt wird. Diese Prozedur wird dann ca. 1 ½ Stunden wiederholt – göttlich!
In weiterführenden Behandlungen werden auch starke Verspannungen mit den Füßen bearbeitet. Anschließend kann man sich in der Dusche vom Öl befreien. Bekommt einen Punkt auf die Stirn und verabschiedet sich bis morgen.
Danach bekamen wir unser ayurvedisches Mittagessen. Das Essen bestand aus einer Schüssel Reis mit Rote Bete, geraspelter Kokosnuss und einem sehr schmackhaften Gemüsecurry. Anschließend haben wir uns die Gegend etwas angesehen. Vor unserem Garten verlief ein kleiner Fußweg der sich an der ganzen Steilküste entlang schlängelte. Nach zwei Minuten kamen wir zu einem kleinen schwarzen Sandstrand an dem man bei Ebbe baden konnte. Links nach ca. 5-10 Minuten (Fußweg) erreicht man den Thiruvambadi Beach. Vorbei an einer Vielzahl von kleinen Geschäften und Restaurants, die jeden Tag fangfrischen Fisch anbieten und allesamt einen herrlichen Blick aufs Meer haben.
Das Baden im Wasser gestaltet sich allerdings schwierig. Die Strömung ist sehr stark sodass es zwar möglich ist sich eine Abkühlung zu verschaffen, aber schwimmen ist hier nicht möglich. Bademeister sorgen an den einzelnen Strandabschnitten für Sicherheit. Nach unserem halben Tag am Strand sind wir anschließend zurück zu unserer kleinen Wellness-Oase und haben dort beim Sonnenuntergang das Abendessen genossen.
Am nächsten Morgen um 07:00 Uhr haben wir mit einem sehr netten Yoga Lehrer eine Stunde Yoga praktiziert um unsere steifen Glieder beweglich zu machen. Im Ayurveda-Paket ist Yoga meist im Preis inklusive und ich rate jedem, daran teilzunehmen. Wer es noch nicht kennt wird begeistert sein. Nach unserem Frühstück sind wir wieder zu unserem Arzt der sich nach unserem Wohlbefinden erkundigte und uns das Programm für diesen Tag erklärte. Die Behandlungen sind so jeden Tag auf uns abgestimmt worden und das Essen wurde auch speziell für uns zubereitet.
Viele Massagen ähneln sich oft, allerdings wechseln sich die Öle und Kräuter ab. Für dieabsolute Entspannung sorgt der Shirodara-Stirnguß, bei dem ein warmer Ölstrahl über die Stirn läuft. Er sorgt für tiefe Entspannung und hilft besonders bei Schlafstörungen.
Als Ausflugsziel bieten sich die Backwaters an. Nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir Kollam. Von dort aus fahren wir vier Stunden auf einem indischen Hausboot kreuz und quer durch die Seenlandschaft und genießen beim Mittagessen die herrliche Umgebung. Für einen weiteren Ausflug bietet sich die nahe gelegene Hauptstadt Trivandrum an.
Nach einem Fotostop beim Sri Padmanabhaswamy Tempel können Sie direkt daneben den Puttan Malika Palast besichtigen. Die Königsfamilie öffnete nach 200 Jahren diesen Teil des Palastes für die Allgemeinheit und funktionierte ihn zu einem Museum um. Auch wer auf der Suche nach Gewürzen und Stoffen ist, findet hier zahlreiche Möglichkeiten.
Die Ayurveda-Anwendungen wurden an den Ausflugstagen auf die Abendstunden verlegt, sodass wir einen schönen Tagesausklang hatten.
Nach 2 Wochen täglicher Massage, Yoga und ayurvedischem Essen, haben wir unser Hotel und Kerala bestens erholt verlassen.
Fazit: Ayurveda wirkt sich nachhaltig auf das Wohlbefinden aus, die Erholung wirkt länger nach als bei einem anderen Urlaub und wir würden es jederzeit wieder tun.