Was ist Ayurveda?

Ayurveda ist eine indische Ganzheitsmedizin, die über 5000 Jahre zurückreicht. „Ayur“ bedeutet wörtlich Leben und „Veda“ ist das Wissen oder die Wissenschaft. Ayurveda lehrt uns genau, nach welchen Grundsätzen wir leben sollen, um unser Wohlbefinden zu steigern und um uns zu einem gesunden, glücklichen und friedvollen Leben auf allen Ebenen zu führen – physisch, mental und sozial. Ayurveda betont zudem, dass Vorbeugen besser ist als Behandlung.

Es erklärt, dass jeder Mensch aus Seele, Geist und den fünf Elementen (Luft, Äther, Feuer, Wasser, Erde) besteht.

Ayurveda

Wie drücken sich diese Elemente in unserem Körper aus?

Luft gelangt durch Einatmen in unseren Körper; es pumpt das Blut durch unser System und hält uns am Leben.

Äther beschreibt die Hohlräumen unseres Körpers, die wir benötigen um beweglich zu sein. Feuer ist ein Teil unseres Verdauungssystems, das hilft, die Nahrung aufzuspalten und Kalorien zu verbrennen, um uns Energie zu liefern.
Wasser: Unser Körper besteht zu zwei Dritteln daraus und wir brauchen es zum Überleben.
Erde ist in unseren Knochen und in lebenswichtigen Mineralien, die uns gesund erhalten.

Diese Elemente, in ihrer biologischen Form, werden Doshas genannt: Vata, Pitta und Kapha.
Vata ist eine Kombination aus Luft und Äther.
Pitta ist eine Kombination aus Feuer und Wasser.
Kapha ist eine Kombination aus Erde und Wasser.

Von dieser Betrachtungsweise ausgehend, bestimmen die drei Energien unsere psychophysische Konstitution, das heißt, die dominanten Energien prägen

das äußere körperliche Erscheinungsbild
die Funktionsweise der inneren Organe
die Art der intellektuellen Fähigkeiten
das individuelle Seelenmuster

Jede Bewegung und Funktion unseres Geistes und Körpers ist abhängig davon, ob unsere Doshas in Balance oder in Dysbalance sind.

Jeder Mensch wird mit seiner eigenen, individuellen Balance dieser Doshas geboren. Die Aufgabe besteht nun darin herauszufinden, welche spezielle Kombination der Doshas in uns ist und daran zu arbeiten, sie in Balance zu halten, um mental, emotional und physisch vollständig gesund zu bleiben/werden.

Ayurveda

Was ist eine Panchakarma-Kur?

Die Panchakarma-Kur ist eine Reinigungs-Kur und gleichzeitig Grundlage des Ayurveda. Kein anderes medizinisches System dieser Welt weist ein vergleichbar einfaches, allgemein gültiges und tiefgreifendes Reinigungssystem auf.
„Pancha“ heißt fünf und „Karma“ bedeutet Handlung. Panchakarma heißt die fünf Handlungen.
Diese entsprechen einer fünffachen Körperreinigung. Es handelt sich dabei um fünf präventive und heilende Maßnahmen, um eventuelle Dosha-Störungen des Körpers auszugleichen.
Diese fünf Maßnahmen sind:
Virechana - Abführen: medizinisch herbeigeführtes Ausleiten von Giftstoffen aus dem Dünndarm; reguliert Pitta-Störungen
Nasyam - Ausleitung von Schleim und Ama (Stoffwechselablagerungen) im Kopf und Nackenraum über die Nase, die als einziges Organ Zugang in die Kopfhöle hat; reguliert Kapha-Störungen.
Vasti (basti) - Abführen: medizinisch herbeigeführtes Ausleiten von Giftstoffen aus dem Dickdarm; reguliert Vata-Störungen im Darm.
Vamana - Medizinisch mit Milch und Kräuterabsud herbeigeführtes Erbrechen; reguliert Kapha-Störungen.
Raktamoshana - Aderlass; Blutreinigung mit dem Blutegel (z.B. bei Thrombosen)
Der Arzt bestimmt die Art und Anzahl der Anwendungen. Sie entsprechen Ihrem Konstitutionstyp und der sich daraus ergebenden individuell notwendigen Behandlung.
In der Kur werden Sie mit Hilfe von klassischen ayurvedischen Körperölmassagen, Inhalationen, Kräuterbädern, Dampfbädern, Shirodara (Stirnölguss), individuellem Ernährungsplan und Yoga auf die für Sie notwendige Maßnahme vorbereitet, bzw. danach neu aufgebaut und gestärkt.
Durch regelmäßige Arztkonsultationen wird Ihre Kur überwacht und auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt.

Wenn Sie sich entschließen, eine ernsthafte Ayurveda-Kur zu buchen, ist eine Dauer von 14 Tagen Minimum, optimal wären 21 Tage.
Eine geringere Dauer kann als Wellnessurlaub angesehen werden, hat aber keine ausreichende Verbesserung Ihrer Konstitution zur Folge.

Was sind Doshas?

Das ayurvedische Konzept der drei Doshas ist einzigartig in der medizinischen Wissenschaft.
Ayurveda besagt, dass der Körper aus Gewebe (dhatus), Abfallprodukten (malas), und Doshas (einfach übersetzt: energetische Kräfte) besteht. Es ist die Aufgabe der drei Doshas, die Gewebebildung im Körper zu unterstützen und Abfallprodukte abzubauen.

Es sind so gesehen die drei Doshas, die alle Bewegungen, alle Transformationen, alle sensorischen Funktionen, und viele andere Aktivitäten im menschlichen Körper und Geist beeinflussen.

Vata

Das Vata Dosha ist das wichtigste der drei Doshas. Aus zwei Gründen.
Erstens, wenn das Vata über einen längeren Zeitraum in Dysbalance ist, kann es auch die anderen zwei Doshas (Pitta oder Kapha) aus dem Gleichgewicht bringen. Das nennt man dann ein Tridosha Ungleichgewicht. Es ist die schwierigste Ausgangssituation um wieder eine Balance herstellen zu können.
Zweitens, Vata ist der Hauptmotor des Körpers. Mit den anderen zwei Doshas ist es für alle Gewebearten (dhatus) und Abfallprodukte (malas) zuständig.

Vata hat folgende Funktionen:

  • Alle Ausscheidungsprozesse: Schweiß, Sperma, Kot, Urin und einige Andere
  • Hilft bei allen Stoffwechselvorgängen im Körper (genannt Agni)
  • Kontrolliert alle verschiedenen Bewegungen im Körper (physisch [&] mental), eingeschlossen die Atmung, den Herzschlag und das An- und Entspannen der Muskeln
  • Verarbeitet alle Wahrnehmungen der Sinnesorgane für das Gehirn

Pitta

Pitta wird mit Feuer oder Hitze in Verbindung gebracht. Wo immer es eine Transformation geschieht ist Pitta am Werk.
Ob es im Magen-Darm-Trakt ist, Leber, Haut, Augen oder Gehirn – in diesen Bereichen arbeitet Pitta

Pitta hat folgende Funktionen:

  • Stoffwechselvorgänge in jeglicher Form – von der Verdauung des Essens bis zur Umwandlung aller anderen Materialien
  • Wärmebildung – ist verantwortlich für die Körpertemperatur
  • Vision – wandelt äußere Eindrücke in optische Nervenimpulse um
  • Appetit – das Gefühl von Hunger und Durst
  • Verständnis – wandelt Information in Wissen, auch für das Urteilsvermögen und die Argumentation
  • Courage und Tapferkeit – wie man einer Situation begegnet
  • Hautfarbe – gibt dem Teint die Farbe und Beschaffenheit

Kapha

Kapha ist das schwerfälligste der drei Doshas. Es ist zuständig für die Struktur und die Geschmeidigkeit die der Körper braucht. Diese Fähigkeit gleicht Vata`s Bewegung und Pitta`s Verdauung aus.

Ein großer, stämmiger Athlet oder Wrestler ist eine Person mit einer überwiegenden Kapha-Energie.

Kapha hat folgende Funktionen:

  • Stärke – um körperliche Aufgaben zu verrichten
  • Feuchtigkeit und Geschmeidigkeit – Schutz vor großer Reibung die zwischen den verschiedenen Körperorganen entstehen können.
  • Stabilität – ergänzt die nötige Erdung zwischen Körper und Geist
  • Masse und Struktur – ist ausschlaggebend für die Körperfülle
  • Fruchtbarkeit und Potenz – für gesunden Nachwuchs

Was ist der normale Zustand der drei Doshas?

Wenn die drei Doshas in Balace sind, heißt das, gesund auf allen Ebenen: mental, physisch und spirituell!
Das ist viel mehr als die bloße Abwesenheit von Krankheit!
Die folgenden Bereiche helfen uns klarzumachen was "gesund" im Ayurveda beinhaltet:
* Zufriedenheit - Wohlbefinden
* Emotionen - ausgeglichene Gemütsverfassung
* Mentale Funktionen - gutes Erinnerungsvermögen, Verständnis, Intelligenz, und Denkvermögen
* Sinne - optimale Funktion der Augen, Ohren, Nase, Geschmacks- und Tastsinn
* Energie - reichlich, für mentale und physische Leistung
* Verdauung - einfache Verdauung von Essen und Getränke
* Ausscheidung - normale Ausscheidung von Abfallprodukten (Schweiß, Urin, usw.)
* physischer Körper - gesundes Körpergewebe, -organe und -systeme

 

Ayurvedisches Essen - Essen nach Ernährungsplan?

Sie werden jetzt denken - Das hört sich sehr nach Diät an!

Wie immer Sie es nennen möchten, im Ayurveda spricht man niemals von Diät, da keiner eine machen möchte.
Auf der anderen Seite, zu lernen wie man wohlschmeckendes, ausgewogenes und leicht verdauliches Essen zubereitet, das zudem noch leicht zu kochen ist, das hört sich doch schon viel besser an, oder?
Ayurveda geht groß ins Detail, um alle verschiedenen Aspekte des Körpers zu erklären. Wie die Mechanismen aus dem Gleichgewicht gebracht werden, und wie man diese Probleme wieder korrigieren kann.
Genauso erklärt es, wie sich jeder einen individuellen Ernährungs- und Lifestyleplan zusammenstellen kann, um diese "Fehler" in erster Linie zu vermeiden.
Das Essen spielt eine wichtige Rolle im ayurvedischen Tagesablauf. Wenn unsere Verdauung effizient arbeitet, folgt der Rest meistens einfacher. Wir bekommen die optimale Verwertung unserer Lebensmittel und wir[nbsp]sind in Balace.
Folgende Lebensmittel sind für die einzelnen Doshas geeignet:

 

Vata

Früchte: süß, weiche Früchte sind am Besten: Aprikosen, Avocados, Bananen, Blaubeeren, Kirschen, Weintrauben, Mangos, Melonen, Papaya, Pfirsiche, Ananas
Gemüse: Gemüse sollte gekocht, nicht roh sein. Bevorzugt: Spargel, Rüben, Karotten, grüne Bohnen, Süßkartoffeln, Zwiebeln
Getreide: Hafer (Frühstücksflocken), Reis, Weizen
Fleisch: Vermeiden Sie rotes Fleisch. Wählen Sie in kleinen Portionen: Hühnchen, Meeresfrüchte, Truthahn
Nüsse und Samen: alle Nüsse sind o.k, Mandeln sind am besten

 

Pitta

Früchte: Vermeiden Sie Früchte, die sauer und unreif sind. Bevorzugt: Äpfel, Avocados, Kirschen, Kokosnuss, Feigen, Mangos, Melonen, süße Orangen, Birnen, Rosinen
Gemüse: Spargel, Brokkoli, Kohl, Blumenkohl, grüne Bohnen, Blattgemüse, Blattsalat, Okraschoten, Erbsen, Kartoffeln, Paprika, Zucchini
Getreide: Gerste, Hafer, Weizen, weißer Reis
Fleisch: vermeiden Sie rotes Fleisch und die meisten Meeresfrüchte. Wählen Sie in kleinen Mengen: Hühnchen, Truthahn, Shrimps
Nüsse und Samen: vermeiden Sie die meisten Nüsse und Samen ausgenommen: Kokosnuss, Kürbissamen, Sonnenblumenkerne

Kapha

Früchte: Vermeiden Sie Früchte die süß, sauer, oder sehr saftig sind. Wählen Sie Äpfel, Aprikosen, Cranberries, Birnen, Granatapfel, auch alle getrockneten Früchte sind gut
Gemüse: vermeiden Sie alles Gemüse, das gut für den Pitta-Typ ist, ausgenommen süße und saftige Gemüsesorten wie z.B. Tomaten, Süßkartoffeln, Zucchini, Gurke
Getreide: vermeiden Sie heiße und gekochte Frühstücksflocken. Wählen Sie: Gerste, Buchweizen, Mais, Hirse, Roggen
Fleisch: vermeiden Sie rotes Fleisch und die meisten Meeresfrüchte. Wählen Sie in geringen Mengen: Hühnchen, Shrimps und Truthahn
Nüsse und Samen: vermeiden Sie die meisten Nüsse und Samen ausgenommen: Sonnenblumenkerne und Kürbiskerne

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